Wie oft habe ich diesen Satz gehört: „Du musst deine Nische finden, um dich als Expertin zu positionieren.“

Das habe ich verstanden und es schien mir auch logisch. Immerhin, die Online-Welt ist riesig und irgendwie musste ich es schaffen, aus der großen Masse herauszustechen. Also habe ich meine Nische gesucht. Sehr schnell war ich überzeugt: Wenn ich meine Nische nicht finde, kann ich nicht erfolgreich sein.

Meine Nische und ich – wie kommen wir zusammen?

Ich suchte und suchte. Aus x Möglichkeiten entschied ich mich für eine Nische. Als vielseitig interessierte Frau ist das gar nicht so einfach. Denn mit dem Ja zu der einen Sache musste ich Nein sagen zu all den anderen Möglichkeiten. Na gut, ich wollte ein Online-Business, also musste ich mich an die Spielregeln halten.

Mir lagen die Frauen am Herzen, die unglücklich in ihrem Job waren und gern etwas verändern wollten. Ich wollte sie begleiten, um den Job zu finden, der wirklich zu ihnen passt. Und insgeheim wollte ich sie am liebsten in eine Selbstständigkeit begleiten. Das war mir dann allerdings zu spitz. Die Frauen wussten ja noch gar nicht, welcher Job oder auch welche Berufung zu ihnen passte. Wieso sollte ich sie darauf festnageln?

Und prompt passierte das, was ich glaubte: Ich bin zu schwammig, meine Nische ist nicht klar, so kann ich nicht erfolgreich werden.

Ich wusste tatsächlich nicht, worüber ich schreiben könnte. Immer noch favorisierte ich das selbstständig sein, aber wenn ich darüber schreiben würde, dann wären alle abgestoßen, die überhaupt nicht mit dem Gedanken spielen, sich selbstständig zu machen. Und wenn ich die Unzufriedenheit im Job thematisieren wollte, dann hatte ich Sorge, ob ich dann wirklich „nur“ beim Jobwechsel unterstütze. Eine Vorstellung, die mir gar nicht gefiel.

Ich wurde also nicht sichtbar, ich gewann kaum Kundinnen und der Umsatz blieb aus. Ich war frustriert und fragte mich, wie Online-Business für mich funktionieren kann. Wie Positionierung für mich funktionieren kann.

Es gibt immer einen besseren Weg

Rückblickend ist mir natürlich klar, welche Fehler ich gemacht hatte und was mir geholfen hätte.

Ich wusste zum einen ganz generell nicht, wie ich meine Positionierung finden sollte. Hier hörte ich etwas zur Nische und dort etwas zur Wunschkundin – jede Menge Stückwerk, das ich in Eigenregie versuchte zusammenzusetzen. Ich wusste nicht, was alles zur Positionierung gehört und wo ich anfangen sollte. Ich puzzelte mein Wissen zusammen und vergeudete meine wertvolle Zeit.

Außerdem fehlte mir tatsächlich ein Gegenüber, das meine Positionierung gründlich hinterfragt hätte, sie quasi auf Herz und Nieren prüft. Eine Mentorin, die sich mit Positionierung auskennt und aus mir herauskitzelt, wofür ich stehen möchte. Die gemeinsam mit mir Klarheit schafft, was die Frauen davon haben, dass sie zu mir kommen.

Und schließlich war ich fälschlicherweise davon überzeugt, dass ich erst MEIN DING finden muss, bevor ich sichtbar werden kann. Die fatale Lüge, dass ich erst fertig sein muss, bevor ich rausgehe. So habe ich meine Positionierung weder getestet noch konnte ich sie nachschärfen. Und ich fand nicht heraus, was meine Wunschkundin wirklich braucht.

Ich habe aus meinen Fehlern gelernt und mir Unterstützung gesucht, um meine Positionierung zu finden. Mir hat mein langer Weg durch den Positionierungsdschungel sogar meine Expertise geschenkt, die ich heute an Online-Unternehmerinnen weitergeben darf, die ihre natürliche Positionierung suchen.

5 Tipps, die dich aus der Enge führen

Und darum teile ich meine 5 wertvollsten Tipps, wie du dich aus dem Korsett der engen Positionierung befreien kannst.

1. Du musst dich nicht eng positionieren

Lass einfach mal alles los, was du über Positionierung gehört hast und was sich eng anfühlt. Es gibt keine anderen Regeln für dein Business als die, die du selbst aufstellst. Mach dir bewusst, was genau dich einengt und dann lass es los. Schüttle es ab.

2. Deine Positionierung orientiert sich an dir

Oftmals verlieren wir uns selbst aus dem Blick, wenn wir unseren Fokus nur noch auf die Nische richten und krampfhaft versuchen da hinein zu passen. Das ist das Gegenteil von Freude und Leichtigkeit.

Wie wäre es, wenn du selbst deine Nische bist? Du selbst mit deiner einzigartigen Persönlichkeit? Lass das mal nachklingen und spüre mal hin, was mit dem Gefühl der Enge passiert.

3. Deine Positionierung ist wie dein Lieblings-Mantel

Du suchst den perfekten Mantel, aber genauso wie du ihn dir vorstellst, hast du ihn noch nicht gefunden? Was machst du, damit du nicht ohne Mantel dastehst? Du wählst den Mantel, der deiner Vorstellung am nächsten kommt.

Und was dann sehr oft passiert ist ein wunderbarer Vergleich zu deiner Positionierung: Der vermeintlich nicht ganz perfekte Mantel entpuppt sich als ein Stück, das du im Laufe der Zeit lieb gewonnen hast. Er passt sich dir an und du ihm. Zieh deine Positionierung immer wieder an und aus und fühle mal, ob es nicht dein Lieblingsstück werden könnte.

4. Wenn schon eng, dann bitte aus den richtigen Gründen

Eine enge Positionierung ist nicht per se schlecht. Sie wird es dann, wenn du anfängst dich zu verbiegen und irgendwo reinzuquetschen, wo du nicht hin gehörst.

Wenn deine (enge) Positionierung dir allerdings passt wie dein Lieblings-Mantel, dann wirst du damit beschenkt, dass du dich ganz klar auf dein Thema fokussieren kannst. Adieu Verzettelung. Das macht es auch für deine Kundinnen leichter, denn ihnen ist ganz klar, was sie bei dir bekommen. Adieu Verwirrung. Und schließlich hast du optimale Möglichkeiten, dich als Expertin zu zeigen. Adieu Ich-bin-Coach-für-alles.

5. Nischig und eng war gestern. Ich will DICH sehen!

Mir liegt deine Persönlichkeit am Herzen. Deine Kundinnen sollen DICH sehen. Denn Menschen kaufen von Menschen. Bevor du also monatelang im stillen Kämmerlein an deiner Nische bastelst, zeig dich doch einfach so wie du bist. Frag mal deine Freunde, Familie, Nachbarn, etc. was dich besonders macht. Lerne dich kennen.

Haben dir meine Tipps geholfen, dich aus der Enge deiner Positionierung zu befreien? Dann schreib mir gern einen Kommentar dazu. Ich freue mich über jeden noch so kleinen Schritt, bei dem ich dir helfen konnte.