Ich sehe eine junge Frau. Zuverlässig. Engagiert. Von ihren Kollegen geschätzt.
Sie leistet hochwertige Arbeit und wird anständig dafür bezahlt. Gleitzeit, 13. Gehalt und flexible Arbeitszeitmodelle sind selbstverständlich.

Was mag es wohl gewesen sein, dass diese junge Frau ihre „goldene“ Sicherheit aufgibt und eine ungewisse Selbstständigkeit vorzieht?

Natürlich ist die Rede von mir. Und der spannenden Frage: Warum habe ich so einen sicheren und bequemen Job in einer angesehen Firma aufgegeben?

Warum ist das Warum so genial?

Jede Entscheidung, die du triffst, speist sich aus einem Warum. Du hast immer einen Grund, warum du etwas tust und auch, warum du etwas nicht tust.
Wenn du in irgendeinem Bereich deines Lebens unzufrieden bist, lohnt sich der Blick auf dein Warum sehr.

Dein Warum ist nämlich dein Antreiber. Ohne Warum wirst du keine Motivation haben, ein bestimmtes Ziel zu erreichen oder einen konkreten Wunsch zu erfüllen.

Ich geb dir ein Beispiel.
Du möchtest gern eine Fremdsprache lernen. Ohne einen guten Grund – „einfach so“ – wirst du aber nicht damit beginnen. Wenn du dagegen Spanisch lernen möchtest, weil du dann mit deiner Schwägerin kommunizieren kannst, ist das Antrieb genug, um dich für den nächsten Sprachkurs anzumelden.

Wenn du etwas erreichen möchtest, mach dir klar warum und du wirst motiviert sein, dieses Ziel zu erreichen.
Deshalb ist das Warum so genial.

Und jetzt nehme ich dich in meine Warum-Geschichte mit.

So will ich es nicht mehr

Ich arbeitete als Ingenieurin in der Produktionsplanung. Das passte ganz gut, denn ich liebe es, zu planen und ich kann es auch sehr gut.
Auf Dauer war das allerdings etwas eintönig für eine vielseitig interessierte Frau wie mich und ich suchte mir zusätzliche abwechslungsreiche Projekte.
Solange die Projekte neu waren, blühte ich auf, aber sobald eine gewisse Routine einkehrte, langweilte ich mich. Ich fühlte mich nicht herausgefordert.

So oft hörte ich meine innere Stimme, die zu mir sagte: In dir steckt noch MEHR!
Ja, ich wusste, dass das stimmt. Und es schmerzte mich, dass ich dieses MEHR in mir noch gar nicht kannte.
Immer wieder fragte ich mich auch, welchen Sinn meine Arbeit macht. Ich half keinem Menschen damit und lebensverändernd war es schon gleich gar nicht.

Mein Selbstbewusstsein litt darunter, dass ich so oft unterfordert war. Ich traute mir bestimmte große Projekte gar nicht mehr zu. Ich zweifelte an meinen Fähigkeiten und Begabungen.
Woche für Woche sehnte ich das Wochenende herbei. Ich wusste genau, wann welcher Feiertag ist und natürlich wann der nächste Urlaub mich von dem tristen Arbeitsalltag erlöste.

So wollte ich nicht bis zur Rente weitermachen.

Bitte mehr davon

Ich wusste, was mich nervte, was mich störte und was mich absolut nicht erfüllte. Doch was wollte ich dann? Und warum?

Am allermeisten wollte ich ich selbst sein und genau das ausleben, was ich an Begabungen und Interessen in mir trage. Weil ich dann am richtigen Platz bin. Das erfüllt mich und schenkt mir tiefe Zufriedenheit.

Ich wollte herausgefordert sein und mich persönlich immer weiter entwickeln. Ich möchte nicht stehenbleiben, denn ich liebe es, zu lernen und zu wachsen. Ganz einfach, weil ich neugierig und wissbegierig bin. Dann fühle ich mich so richtig lebendig.

Ich wünschte mir, Menschen zu helfen und wirklich etwas in dieser Welt zu bewirken.
Weil das meinem Leben Sinn gibt. Ich möchte weitergeben, was ich erlebt habe und damit Mut machen und inspirieren. Die Welt ein kleines Stück besser machen.

Ich wollte selbst bestimmen, wie ich meinen Alltag lebe – nämlich so, wie es zu mir passt und mir Freude macht. Ich entscheide, wann und wie viel ich arbeite und vor allem WAS ich arbeite. Weil ich motivierter bin, wenn ich frei wählen kann. Weil ich gesünder bin, wenn ich meinem eigenen Rhythmus folge.

Und natürlich hatte ich große Sehnsucht nach einem gesunden und stabilen Selbstbewusstsein. Ich wollte genau wissen, was ich gut kann anstatt ständig an mir zu zweifeln. Ich wollte herausfinden, was dieses MEHR ist, das in mir steckt und wollte es ausleben. Weil ich dann das tue, was mir leicht fällt und Spaß macht. Dadurch geht es mir sowohl körperlich als auch seelisch gut. Ich bin gesund.

Es gibt nur einen Weg für mich

Ich habe eine lange Zeit in meinem Job ausgehalten, obwohl ich unzufrieden war. Natürlich schätzte ich mein komfortables Gehalt und meinen unbefristeten Arbeitsvertrag. Das war mein Warum, um zu bleiben.

Doch die Sehnsüchte und Wünsche, die nicht erfüllt waren, wurden von Jahr zu Jahr größer. Und das Warum dahinter wurde stärker und stärker.
Eines Tages war es sonnenklar: meine Wünsche werden nur in einer Selbstständigkeit wahr.

Dass ich große Ängste hatte und nicht geglaubt habe, meiner Firma jemals den Rücken zu kehren, ist eine andere Geschichte, die ich ebenfalls aufschreiben werde.

Ich bin sehr froh, dass ich hingeschaut und hingehört habe, was ich mir wirklich wünsche und warum. Dadurch habe ich erkannt, wie groß meine Sehnsucht danach ist, ich selbst zu sein. Und welche Qualität und auch Gesundheit in mein Leben kommt, wenn ich das tue, wozu ich begabt und befähigt bin.

Ich glaube tatsächlich, dass ich nirgends so zu Hause bin wie in der Selbstständigkeit. Und ich bin dankbar, dass ich meinen gut bezahlten Konzernjob gegen eine ungewisse Selbstständigkeit eingetauscht habe.

Was möchtest du dir gern erfüllen? Und warum?
Vergiss nicht: Dein Warum ist die treibende Kraft, um dir diesen Wunsch zu erfüllen.